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Brandgefahr Elektroautos

Bei solchen Bildern denkt man zuerst an einen Treibstoffbrand. Doch weit gefehlt, hier brennt nicht das "nicht vorhandene" Benzin, sondern die Batterie infolge eines Kurzschlusses von einzelnen Zellen. Auch wenn in diesem Fall der äussere Einfluss durch einen Aufprall des Tesla Elektromobils gegen eine Betonwand sehr stark war, so ist ein Batteriebrand nicht nur theoretisch sondern auch real möglich. Jede neue Technologie und deren Anwendung birgt Restrisiken, die bis jetzt noch nicht vollständig bekannt sind.

Die Autohersteller versuchen dieses Restrisiko zu vermindern und treffen alle möglichen Vorsorgemassnahmen um die Sicherheit nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gewährleisten. Man sollte also keinesfalls in Panik verfallen, sondern eine Risikoabwägung vornehmen.

Sollte z.B. eine Lithium-Ionen-Batterie, aus welchen Gründen auch immer, einen Kurzschluss erleiden, so besteht erhebliche Brandgefahr. Befindet sich das Auto zu diesem Zeitpunkt in der Garage, so kann sich ein allfälliger Brand schnell auf das Wohngebäude oder die umliegenden Häuser ausbreiten. Der schlafende Mensch kann wegen des ausgeschalteten Geruchssinns keinen Rauch erkennen, und wird darum nicht, spät oder zu spät alarmiert. Dies kann mit einfachen Massnahmen verhindert werden.

Sobald die Rauchdetektoren in der Garage einen Brand erkennen und diesen lautstark in den Schlafbereich des Wohnhauses über Funk melden, können auch schlafende Bewohner frühzeitig alarmiert werden. So kommen keine Menschen zu Schaden, und auch der materielle Verlust lässt sich durch die frühzeitige Alarmierung reduzieren.

Dreamliner: Kurzschluss beendet Boeings Traum, vorerst...
Dreamliner: Batterie-Kurzschluss beendet Boeings Traum, vorerst...

Löschung der Elektroautos nicht ganz unproblematisch

Laut Feuerwehren ist es wichtig zu wissen, wie der Brand einer Elektroauto-Batterie gelöscht werden kann. Zwar ist die Löschung mit Wasser möglich, aber weit weniger effizient als gedacht. Eine Wasser-Gel-Mischung oder chemischer Schaum sind zielführender. Die Mischung des Wassers mit einem speziellen Gel führt dazu, dass die Oberflächenspannung des Wassers reduziert wird, so dass die Batterie schneller gekühlt werden kann. Von Elektroautos geht also auch keine grössere Brandgefahr aus als von Fahrzeugen mit anderer Antriebsart. Allerdings ist es wichtig, dass die Feuerwehr weiss, wie sie bei einem solchen Brand reagieren müssen.

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Weshalb aber geht ein Akku in Flammen auf?

Marcel Held, Elektronikspezialist bei der EmpaDer Batterien-Experte der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), Marcel Held, kennt das Problem.

«Die Batterie ist zwar geschützt in einem festen Gehäuse. Ist aber genügend Gewalteinwirkung vorhanden, kann die Zelle zerstört werden.»

«Die Folge ist ein interner Kurzschluss, bei dem chemische Reaktionen ablaufen, die man nicht mehr stoppen kann», so Held. Die Folge: Der Akku beginnt zu brennen.

Sind Elektroautos also gefährlicher als herkömmliche? «Nicht unbedingt», sagt der Fachmann. «Die Batterien begannen ja nicht von alleine zu brennen, sondern erst nach einer äusseren mechanischen Gewalteinwirkung.»

Co-Autor: Remo Küry


- Quelle: www.empa.ch